Die essentiellen Fettsäuren Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure, AA) und Docosahexaensäure (Omega-3-Fettsäure, DHA) werden während des letzten Schwangerschaftsdrittels und während der ersten Monate nach der Geburt im Gehirn eines Kindes eingelagert, berichtete Prof. Dr. med. Berthold Koletzko, Stoffwechselspezialist der Universitäts-Kinderklinik in München. Ob auch Kinder jenseits des Säuglingsalters von den im Öl von Kaltwasserfischen wie Lachs, Hering, Makrele oder Sardine enthaltenen Omega-3-Fettsäuren profitieren, untersuchte die Arbeitsgruppe von Professor Koletzko in einer Pilotstudie mit 36 Kindern, die an der angeborenen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (PKU) litten. Da der Organismus dieser Kinder den Eiweißbaustein Phenylalanin nicht abbauen kann, müssen sie eine streng eiweißarme Ernährung einhalten. Deshalb enthält ihre Ernährung auch keine nennenswerten Mengen der Omega-3-Fettsäuren.
Für die Studie (J Pediatr Gastroenterol Nut.2009 Mar; 48 Suppl 1:S2-7) nahmen die an PKU erkrankten Kinder für die Dauer von drei Monaten Fischöl in Form von Kapseln ein. Die Forscher untersuchten dabei die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung im Zentralnervensystem der Kinder. Die Ergebnisse:
Auch die aktuelle Richtlinie empfiehlt daher: Schwangere und stillende Frauen sollten im Durchschnitt mindestens 200 mg DHA pro Tag zu sich nehmen. Das lässt sich mit dem Verzehr von ein bis zwei Portionen fettem Seefisch pro Woche erreichen. Mütter, die keinen Fisch mögen, können ihren Bedarf aus angereicherten Nahrungsmitteln oder mit Nahrungsergänzungspräparaten decken.
KFN3/2010