Ginkgo biloba gehört zu den am besten untersuchten Arzneipflanzen. Der Nutzen dieser Therapie für Demenz-Patienten ist in zahlreichen klinischen Studien belegt worden. „An der Wirksamkeit normierter arzneibuchkonformer Extrakte aus Ginkgo biloba gibt es keinen Zweifel“, erklärte Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Universität Frankfurt, gegenüber der Presse. Auch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hält die Ginkgo-Therapie bei einer Dosis von 240 mg pro Tag für wirksam.
Die im Jahr 2010 veröffentlichten Daten einer randomisierten doppelblinden „GuidAge®“-Studie, die von französischen Forschern mit 2.854 Menschen durchgeführt wurde, welche zwar über Gedächtnisprobleme klagten, aber geistig gesund waren, haben ergeben, dass die Einnahme des Ginkgo-Extrakts EGb 761® über vier Jahre das Risiko, an einer Alzheimer Demenz
zu erkranken, beinahe halbiert (http//ots.de/c2wTr). Diese Daten bestätigten wiederholt die Wichtigkeit eines frühzeitigen Beginns der Therapie.
Eine abschließende Bewertung zur schützenden Wirkung der Ginkgo-Therapie erlaubt allerdings die GuidAge®-Studie nicht, wie aus der kürzlich erschienenen Publikation (Lancet Neurol 2012; DOI: 10.1016/S1474-4422(12)70206-5) hervorgeht.
Der Grund liegt hier in methodischen Problemen:
Experten betonen aber, dass deshalb die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Ginkgo-Extrakts EGb 761® bei der Behandlung von bereits bestehenden hirnorganisch bedingten kognitiven Leistungsstörungen, insbesondere bei der Alzheimer Demenz, nicht in Frage gestellt wird. Es dürfte außerdem nach wie vor lohnend sein, den Nutzen der Therapie zur Vorbeugung gegen schwerwiegende Gedächtnisstörungen weiter intensiv zu erforschen.
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KFN 8/2012