pdf Diarrhoe durch Antibiotika: Mit Arzneihefe vorbeugen

Resistenzen gegen Antibiotika nehmen weltweit zu. Dennoch werden diese Medikamente auch in Deutschland noch immer viel zu häufig eingesetzt. Während die Resistenzen die wirksame Therapie großer Patientengruppen gefährden, belasten die unerwünschten Wirkungen der Antibiose den einzelnen Patienten. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören langwierige Durchfallerkrankungen.

Antibiotika-assoziierte Diarrhöen (AAD) sind keine Seltenheit: Laut Studien führen Antibiotika im ambulanten Bereich in 5 bis 39 Prozent der Fälle zu Diarrhoen (Szajewska H und Mrukowicz J, Aliment Pharmacol Ther 2005Sep 1; 22 (5) 365–72), im stationären Bereich besteht dieses Risiko sogar bei bis zu 60 Prozent der Fälle (McFarland LV, Am J Gastroenterol 2006 Apr; 101 (4): 812–22). Antibiotika können nicht zwischen krankmachenden und gesunden Keimen unterscheiden: Sie schädigen auch die nützlichen Bakterien der Darmflora. Das führt dazu, dass sich im Darm die pathogenen Stämme auf Kosten der anderen, der Verdauung dienenden Bakterien behaupten. Die Folge: ein belastender Durchfall.

In der Prophylaxe und Behandlung derartiger Diarrhöen haben sich Arzneimittel aus medizinischer Hefe (Saccharomyces boulardii) besonders bewährt. Die häufig zur Behandlung von Durchfällen eingesetzten sogenannten Motilitätshemmer kommen dagegen bei der Therapie von AAD nicht in Frage, weil sie zu einer verlangsamten Ausscheidung der Krankheitserreger aus dem Körper führen. Pathogene Keime können sich dann leichter vermehren und der Durchfall so sogar verstärkt werden.

Solche Probleme entstehen beim Einsatz von Saccharomyces boulardii nicht. Die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit des Arzneimittels ist durch eine Vielzahl klinischer Studien belegt. In einer Meta-Analyse beispielsweise, in der fünf klinische Studien mit insgesamt 1.076 Patienten ausgewertet wurden, zeigte, dass die Behandlung mit Saccharomyces boulardii im Vergleich zu Placebo eine signifikante Wirksamkeit zeigt. Das Risiko einer AAD ist hier von 17,2 Prozent auf 6,7 Prozent zurückgeganen, was einer Reduzierung von 61 Prozent entspricht. (Szajewska H und Mrukowicz J, Aliment Pharmacol Ther 2005 Sep 1; 22 (5): 365–72). (Szajewska H und Mrukowicz J, Aliment Pharmacol Ther 2005 Sep 1; 22 (5): 365–72).

Die medizinische Hefe bietet zusätzlich den Vorteil, dass sie – anders als die sogenannten Probiotika – bei zeitgleicher Einnahme mit einem Antibiotikum in ihrer Wirkung nicht gehemmt wird, da sie gegen Antibiotika eine natürliche Resistenz besitzt (Czerucka D et al., Aliment Pharmacol Ther 2007 Sep 15; 26 (6): 767–78).

Weitere Informationen zu Phytotherapie finden Sie unter www.kfn-ev.de

KFN 1/2016

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