Dass die fünfeckigen Blätter des Efeu heilkräftige Wirkstoffe enthalten, wusste schon Hippokrates. Er empfahl das wintergrüne Gewächs bei Problemen mit Magen und Darm sowie Kopfschmerzen. Heute kommt dem Efeu vor allem in der Hals-Nasen-Ohren- und Lungenheilkunde Bedeutung zu. Der Trockenextrakt aus Efeu-Blättern gilt als bewährtes Hustenmittel. Sowohl seine schleim- und bronchialerweiternden Effekte als auch seine Verträglichkeit und Sicherheit wurden bereits in mehreren Studien beschrieben. Nun weist eine plazebokontrollierte, randomisierte, doppelblinde Crossover-Studie der Technischen Universität Dresden darauf hin, dass der Efeu noch mehr kann – nämlich die Lungenfunktion von Asthmapatienten positiv beeinflussen.
Zu diesem Ergebnis kam ein Team um den Kinder-Pneumologen Privatdozent Dr. Christian Vogelberg vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in einer Untersuchung mit 24 kleinen Asthmapatienten. Die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren inhalierten alle wegen ihres anhaltenden Asthmas täglich Kortikoidlösungen, waren aber trotzdem nicht ganz beschwerdefrei. Nun bekamen sie zusätzlich zur Inhalation täglich einen Saft zu trinken. Bei der einen Hälfte der Kinder war das ein unwirksames Plazebogemisch, die anderen Kinder schluckten einen Hustensaft mit Efeublätter-Trockenextrakt. Nach vier Wochen Einnahmezeit sowie einer angemessenen Pause für den Abbau des Wirkstoffs wurde ein „Crossover“ gemacht: Nun bekam die zweite Gruppe den Plazebosaft und die erste das Präparat mit dem Pflanzenextrakt. Gleichzeitig wurde täglich das individuelle Befinden protokolliert.
Die Überprüfung der Lungenparameter sowie die Bewertung der Lebensqualität, die nach jeder Versuchsphase sowie abschließend vorgenommen wurden, ließ wenig Zweifel und ermutigt zu weiteren, noch umfassenderen Studien: Kleine Asthmapatienten mit inhalativer Kortikoidtherapie können von einer zusätzlichen Behandlung mit Efeublätter-Trockenextrakt profitieren.
Weitere Informationen zu Phytotherapie finden Sie unter www.kfn-ev.de
KFN 7/2014